Rattenpfotes Triumph: Folge 5
Heidenstern
(Die andere Folgen kommen noch)
Rattenpfotes Triumph Folge 5
In der Nacht war es für Rattenpfote kaum möglich ein zu schlafen. Seine Gedanken rannten immer wieder zu der Prophezeiung im Nebel, und das leise schluchzten von Mintzblatt etwas weiter entfernt hielt den Gedanken an Flusspfote in seinen Kopf. Immer wieder sah er vor sich die zitternde, hustende Gestalt seiner Freundin. Goldblut hatte ihm gesagt das es ihr bald wieder besser gehen würde, aber sie war seid dem Unfall noch nicht erwacht. Er nam einen gewagten Sprung über seine schlafende Baugenossen, und schlich hinaus. Mit Schwierigkeit schaffte er es in der Dunkelheit nicht zu stolpern, bis das er bei den Heilerbau angelangt war. Ein regelmäßiges atmen sagte ihm das Goldblut schon schlief, aber trotzdem prüfte er die Luft noch ein mahl. Zu seiner Überraschung kam ihm einen anderen Geruch entgegen, als der der Heilerkätzin. „Tannenblut!“ Im Heilerbau regte sich etwas und mit ausgestreckte Krallen sprang der Kater heraus. Als er den Schüler erblickte, zog er seine Krallen wieder ein. „Großer Sternenclan, du hast mich erschreckt!“ sagte er etwas entschuldigend. „Warum bist du noch wach?“ Rattenpfote blickte verlegen zu Boden. „Ich konnte nicht einschlafen,“ sagte er. „Ich machte mir sorgen um Flusspfote.“ Tannenblutes blick erweichte. „Ja, deswegen bin ich auch hier. Eulenpfote hat mir gebeten nach zu schauen, wie es ihr geht. Ich war selber auch neugierig, weil ich nicht dabei war als es geschah.“ Rattenpfote wunderte sich über diese Antwort. Machte Eulenpfote sich nur sorgen um Flusspfote weil sie Cousinen waren, oder gab es mehr zwischen ihnen? Er konnte nicht genau sagen warum, aber diese Idee störte ihm. Flusspfote mochte ihm am liebsten, nicht Eulenpfote! Hatte er ihr nicht geholfen, als sie Mausbart’s Bau ausräumen musste? Hatte sie ihm nicht versprochen das er das nächste mahl mit ihr mit kommen durfte, wenn sie es nachts aus dem Lager wagte?
Er kroch durch den leichten Vorhang in den Heilerbau, und schlich an Goldblut vorbei, zu Flusspfote. Leise flüsterte er ihren Namen, doch es kam keine Antwort. Er trat zu ihr hoch, und sah das sie noch schlief. Merkwürdig, hatte Tannenblut nicht gerade mit ihr gesprochen? Er stupste sie leicht an, und sie blinzelte. „Hallo Rattenpfote,“ sagte sie in einer rauen stimme. „Solltest du nicht brav in deinen Bau liegen?“ neckte sie ihm. Sie lachte kurz und viel dann wieder keuchend zusammen. Besorgt eilte Rattenpfote zu ihrer Seite, um sie stabil zu halten, aber sie schubste ihm gutmütig weg. „Hey, nicht zu nahe!“
Rattenpfote trat vorsichtig einen Schritt nach hinten. „Schlaf gut,“ sagte er zu Flusspfote. „Nein, ich meine das ernst!“ sagte er mit strengerer Miene als er ihr Gesicht sah. „Du brauchst deinen schlaf, ich mache mir sorgen um dich!“
***
Den nächsten Morgen Eulenpfote seinen Freund gar nicht wach kriegen, und erst als Tannenblut ihm grob an den Schwanz zog, tat er seine Augen auf. „Na endlich!“ Mürrisch lies der Krieger ihm fallen. Im nächsten Moment stand Eulenpfote neben ihm. „Geht’s dir gut? Du wurdest einfach nicht wach!“ Blitzauge entfernte sich von ein Gespräch mit Goldblut und lief rüber zu seinen Schüler. „Ich habe Goldblut gefragt ob du heute im Lager darfst bleiben. Sie sagt da extreme müdichkeit oft der Anfang einer Krankheit ist. Sie bereitet dir gerade ein Nest in ihrem Bau vor. Rattenpfote fühlte sich überwältigt – er hatte nur eben mahl verschlafen! Müde blickte er hoch zum Himmel, und musste seine Augen gegen der grellen Sonne schließen.
Also vielleicht nur sehr lange verschlafen.
Er lächelte Eulenpfote und seinen vor Wut dampfenden Mentor an und verschwand in den Heilerbau. Wahrscheinlich wäre er da erst mahl am sichersten. Beim Eingang schrak er auf bei einem heftigen knall. Einen blick auf seine Pfoten bewies das er auf eine Knallerbse gestanden war. Er hörte ein leises kichern und spähte um sich herum. Links Kräuter, vor ihm stein, rechts zwei Häufchen Moos. Eins das ganz friedlich aussah, und eins worauf ein verräterisch wackelndes und kicherndes Häufchen Fell lag.
Sehr lustig.
Er lief hinüber zu den Kräuter Vorrat, und suchte. Als er den Stapel Weißer beeren fand, rollte er eine davon über den Steinboden, zu der rechten Seite des Baues. Hinter dem Häufchen, das inzwischen aufgehört zu kichern hatte, blieb er stehen, und nahm die beere in den Mund. Ungefähr auf der höhe von Flusspfotes Ohr, biss er zu, damit die beere mit einem lauten knall zerplatzte.
„Aaaaaah!“ Erschrocken wich Flusspfote aus dem weg. Prustend, und fasst so sehr keuchend wie sie, rollte Rattenpfote über den Boden.
„Das ist nicht lustig!“ Beleidigt steckte Flusspfote ihre Nase in die Luft.
„Ist es doch, und vor allem wenn du so ein Gesicht dabei machst!“
Nun konnte sich Flusspfote kein grinsen verkneifen.
„So ähnele ich Tannenblut ziemlich, was?“ sie zog eine komische Fratze und sagte in einer tiefen stimme, „Das ist gar nicht witzig, ich bin der stärkste Krieger im Clan und ihr sollt alle angst vor mir haben. Ich habe einen echt dicken Schädel und ich werde später Anführer vom Clan weil ich einfach so toll bin!“ Rattenpfote kugelte um vor lachen. „Da liegst du gar nicht so weit weg, manchmal bin ich mir sicher das denkt er von sich selbst.“
„Tut er bestimmt.“
„Und Mondstern, kannst du sie nachmachen?“
Einen Moment lang überlegte Flusspfote, und dann sagte sie in einer quietshigen Stimme, „Ich bin Monstern, Anführerin von Mond – äh – Nachtclan. Ich schlafe nicht gerne auf Igel, bin nicht besonders mit Flusspfote befreundet, und mein sinn von Humor –„
„Grenzt der von einer Schnecke“ sagte eine weitere stimme, als Goldblut hinein kam. Weißt du, ihr solltet euch wirklich nicht über der Anführerin euers Clans lustig machen, das könnte irgendwann richtig schief gehen.
Rattenpfote und Flusspfote schauten sie mit Großen Augen an. „Aber Goldblut –„
„Nein, jetzt geht’s ab ins Nest, oder wollt ihr wieder in die Kinderstube gehen?“
***
„Pst!“
„Psst!“
„Psssssssssst!“
Das flüstern ging in ein fauchen auf, und schließlich stürzte Flusspfote sich oben auf Rattenpfote drauf.
„Goldblut ist weg!“
„Wa-wada?“
Grob riss Flusspfote Rattenpfotes Mund auf, und stopfte einen ball Moos hinein.
„Bleeeh! Das feckt fa fücherlich!“ Geekelt spuckte Rattenpfote ihm wieder aus.
„Was musstest du mir so unbedingt sagen?“
„Goldblut ist weg!“
„Na, wie denn weg? Entführt?“
Augenrollend half Flusspfote ihren Freund dabei, das Moos aus seinem Pelz zu waschen. „Natürlich nicht! Ich meine auf Kräutersuche, also können wir hier raus!“
Rattenpfotes Augen leuchteten. Wir, hier - raus?
„Ja,“ neckte Flusspfote. „Und besonders schnell geht’s bei dir immer noch nicht.“
Etwas später schlichen die beiden sich geräuschlos durch das dichte Unterholz. „Ich liebe das Unterholz.“ Bemerkte Flusspfote plötzlich. „Wie denkst du das die Heidenclan und Lichtclan Katzen es überleben? Ich wette ihr Fell wird durchweicht wenn es regnet. Der Baumschutz passt mir richtig.“ Rattenpfote nickte heftig den Kopf. „Ja, da hast du ganz recht! Der Heidenclan ist eh doch – „ „Halt!“ Flusspfote überprüfte die Luft. „Wir sind in der nähe von einer Patrouille. „Jagd denke ich.“ Aus der ferne konnte Rattenpfote die stimme seines Mentors hören. Vorsichtig kroch er etwas tiefer unter der Deckung die der Efeu bot. Was wenn er entdeckt wurde? Blitzauge wäre bestimmt enttäuscht. Er schaute zu seiner linken Seite, wo Flusspfote stand. Ein licht der Aufregung tanzte in ihre runde Augen. Ein Mädchen, das so viel mutiger war als er. Er hatte doch sicher keine angst vor seinen eigenen Vater? Entschlossen nam er einen schritt nach vorne, und trat dabei auf ein dürres Blatt. Fuchsdung!
Einen bösen Seitenblick von Flusspfote sagte ihm alles: Er hatte ihr ganzes spiel verdorben. Die Patrouille hatte ihm gehört. Und gleich – Rattenpfote wurde wie ein junges in dem maul seiner Mutter durch die Luft geschleudert. Er zappelte wild herum bis das sein Vater ihm auf den Boden setzte, und ein böser blick ihm zum schweigen brach. Die versammelte Kriegers hatten ihr Fell aufgeplustert und sahen so noch grösser und bedrohlicher aus als sonst. Er schaute verschämt auf den Boden und probierte die Situation zu erklären. „Ich - wir, ich meine... wir wollten doch nur mahl...“ Das vorherige mahl das er zu sprechen versucht hatte war das eindeutig leichter gewesen. „Wir sind einfach,“ wagte er noch ein mahl, aber Blitzauge sparte ihm die mühe. „Ich bin sehr enttäuscht, Rattenpfote.“ sagte er, und sein müder blick traf Rattenpfote wie einen Dorn in der Pfote. „Ich dachte gerade das du ein guter Krieger würdest werden, und Tannenblut hat mir erzählt das du auch mit ihm und Eulenpfote immer gut trainierst. Aber wenn du lieber,“ -er drehte seinen Kopf um seinen Sohn direkt in die Augen zu schauen - „Flusspfotes weg nimmst, dann ist das deine Entscheidung.“ In seinen worten lag ein netz von Vergangenheit, Gefühl, und Bedeutung. Tannenherz hätte ihm eine heftige ohrfeige verpasst, vielleicht sogar einen Kratzer der ihm blutend da lies. Wäre Mondstern seine Mentorin gewesen, hätte sie ihm zur strafe die ältesten lassen versorgen. Aber sein Vater war anders – Blitzauge konnte ihm mit etwas ganz anderes wehtun. Seine worte hinterließen einen Kratzer der viel schlimmer war – schlechtes Gewissen. Aber das würde nicht noch mahl passieren. Von nun an, würde Rattenpfote seinen Clan nur noch stolz machen!
Geplaatst door Heidenstern
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Comments
"Besonders schnell gehts bei dir immer noch nicht"
Wie ich diesen satz liebe! Jedes mal ärgere ich Heidenstern damit!
Bernsteinauge